Was uns die Zukunft bringt

Sicher, es ist nicht so einfach möglich, ein genaues Bild der Zukunft zu geben, so wie es auch nicht möglich ist, die Situation gestern oder von vor einem Jahr exakt darzustellen und
sicher, ich bin kein Hellseher und damit könnte die erste richtige Antwort heißen: ich weiß es nicht

Um nun diese Seite nicht ganz leer werden zu lassen, kommen nun einige Spekulationen. Was wäre z.B. wenn wir, als Informatiker, Erfolg haben und den perfekten Roboter bauen, der quasi jede Aufgabe, die auch ein Mensch übernehmen kann, zumindest genauso gut, wenn nicht besser, ausführt?
OK, sowas wird es in absehbarer Zeit nicht geben, aber zumindest viele verschiedene einfache dumme Aufgaben wie "Fahrplanauskunft geben" oder "Telefonverbindungen aufbauen", die früher noch von Menschen erledigt wurden, sind auch schon von Maschinen zufriedenstellend erledigt worden und somit kann man nachfolgende Betrachtungen nicht ganz ins Reich der Phantasie verweisen. Nehmen wir nun mal den Extremfall der perfekten Roboter an. Wie wäre das also, wenn nur noch Maschinen arbeiten?
Zunächst einmal bräuchte eine Firma keine Angestellten mehr, denn sie könnte sich einfach bei einem Roboterproduzenten einen Roboter kaufen. Damit wären alle Menschen arbeitslos, müßten also Geld vom Arbeitsamt kassieren. Aber wer soll das einzahlen, wenn keiner arbeitet? Sicher könnten die Staaten die Firmen verpflichten, entsprechende Leistungen zu erbringen, was auch im Interesse der Firmen läge, da sich andernfalls kein Mensch mehr deren Produkte leisten könnte und dadurch die Firmen alle pleite gehen würden. Im Endeffekt wäre das quasi so, als ob jede Firma kostenlos ihre Produkte abgeben würde, allerdings nicht so, daß sich dabei ein Mensch übermäßig bereichert. Somit also eine Art weltweiter Kommunismus.
Andererseits hätten dann alle Menschen Zeit, das zu tun, was sie wollen, also ständig Ferien oder Urlaub. Arbeit ist dann nur noch eine Freizeitbeschäftigung, so wie heute das laufen (wandern oder joggen). Die Menschen müssen auch nicht mehr ständig um ihren Arbeitsplatz fürchten, sind also weit weniger gestreßt und somit glücklicher und sie können sich der Kunst, der Lehre oder was sie gerade gut können, widmen. Aber kann so eine immer-Freizeit-Gesellschaft problemlos funktionieren? Da könnten alle Menschen jeden Tag erst mittags aufstehen und bis spät in die Nacht feiern. Aber wer soll sich daran stören, wenn Roboter willig all die Arbeit erledigen und die Menschen sich des Lebens freuen?
Oder was unwahrscheinlich ist - vielleicht ruft der Staat auch Beschäftigungsprogramme auf den Plan z.B. Straßen aufreißen, um ein Rohr reinzulegen und wieder zuasphaltieren und ein paar Monate später wieder aufreißen, um ein anderes Rohr reinzulegen oder ein altes zu erneuern und wieder zuasphaltieren und nach weiteren Monaten die komplette Straße erneut aufreißen, weil sie durch die ganze Asphaltiererei viel zu uneben geworden ist und sie dann ordentlich zuasphaltieren. Übrigens: Änlichkeiten mit real existierenden Vorgängen sind nicht zufällig, sondern unvermeidlich.


Etwas, das vielleicht noch viel früher Realität wird und schon teilweise ist, ist die Vernetzte Welt. Sicher kann man theoretisch schon jetzt e-mails in wenigen Sekunden um die Welt schicken, sich über exotische Themen informieren, günstig über das Netz telefonieren und Texte wesentlich schneller runterladen, als man sie lesen kann aber es geht noch mehr. Das, was dazu noch fehlt, sind die 1.kostengünstigen und 2.breitbandigen Verbindungen, wie ADSL oder Glasfaserkabel. In Amerika (USA) sind Telefon und Internet für Monatspauschalen schon lange keine Seltenheit mehr, wodurch die Menschen dort das Internet wesentlich intensiver nutzen und sich dadurch auch ganz andere Anwendungen ergeben. Auf dem deutschen Markt dagegen, ist MobilCom mit dem Tomorrow 77 Tarif noch ganz allein, läßt aber für die Zukunft hoffen.
Irgendwann wird sich vielleicht auch für den Privatanwender ein Rechner fast ohne Festplatte lohnen, der sich immer die aktuellsten hoffentlich fehlerfreisten Versionen der Programme aus dem Netz lädt. Sozusagen instant upgrading & patching. Auf gleiche Weise können sich noch unüberschaubar viele andere, bis jetzt ungeahnte Anwendungen aus der exponentiell steigenden Rechenleistung und der zunehmenden Vernetzung der Rechner ergeben. Eben so ungeahnt, daß heute noch keiner sagen kann, was es sein wird. Vielleicht so, wie vor zwanzig Jahren, als noch fast keiner das Internet geschweige denn seine Bedeutung für die heutige Welt kannte.
Autor: Bernhard M. Wiedemann
Zuletzt geändert: 22.2.1999